Wache 18
Aus 500 Wachen von Gilbert C. Carpenter, C.S.B. und Gilbert C. Carpenter, Jr., C.S.B.
18 – WACHE, damit nicht die ständig aufsässige falsche Theologie dich auf deiner himmlischen Reise in Versuchung führt, das Gebet weiterhin als bloße Bitte zu begreifen, statt als Wunsch, Verwirklichung und Bekräftigung; es als ein Mittel zu begreifen, um etwas zu bekommen, das du jetzt nicht besitzt und vielleicht auch nicht wirklich benötigst; statt den wissenschaftlichen Vorgang zu verstehen, der dem Menschen die Augen für das Wissen öffnet, bereits jetzt alles Gute in der Widerspiegelung zu besitzen. Dieser Unterschied könnte dadurch veranschaulicht werden, dass man darauf wartet, dass ein Briefträger ein erwartetes Paket zustellt, anstatt zu entdecken, dass es längst zugestellt worden ist. Wahres Gebet führt den Menschen durch rechtes Verlangen zum wissenschaftlichen Bemühen, jeden Sinn für die Wirklichkeit des materiellen Zeugnisses aus dem Denken zu verbannen – den Augenschein für einen begrenzten und sterblichen Status des Menschen, damit er erkennt, dass er als Gottes Spiegelbild die Allheit alles Guten jetzt in seinem gegenwärtigen Besitz hat. Darüber hinaus ist es sein Privileg und seine Verpflichtung, dieses Gute der ganzen Menschheit widerzuspiegeln.
Mrs. Eddy sagte einmal: “Nachdem du das Gute bejaht und den Irrtum geleugnet hast, bis dein Gedanke klar und wahr geworden ist, gehe weiter und bedanke dich dafür, dass du während deiner Wartezeit das bekommen hast, worum du gebeten hast. Geh nicht zurück und bitte, sondern danke weiterhin dafür, dass du empfangen hast.”
Da Gott sowohl Vater als auch Mutter ist, könnte man sagen, wir nähern uns ihm sowohl vom männlichen als auch vom weiblichen Standpunkt aus. Der eine ist der Kopf, der andere das Herz, der eine Vernunft und der andere Offenbarung. Der eine nutzt die Macht Gottes mit Autorität; der andere kniet demütig vor dem Thron Gottes und sehnt sich und bittet um mehr von Seiner Gnade. Diejenigen, die ihre Gebete auf den Kopf beschränken, neigen dazu, zu viel auf sich selbst zu laden und das Gefühl zu haben, die Werke selbst zu vollenden; diejenigen, die ganz mit dem Herzen beten, neigen dazu, das gesamte Werk Gott zu überlassen. Aber das richtige Verhältnis veranlasst Gott und Mensch, im Einklang zu arbeiten. Wie Mrs. Eddy einmal sagte: “Gottes Sache ist es, zu heilen, und die Sache des Menschen ist es, ihn heilen zu lassen”.