Der menschliche Intellekt
von Gilbert C. Carpenter
Hier geht’s zum englischen Originaltext.
Durch alle Zeitalter hindurch gibt es eine Sache, die der Mensch nicht aufgeben will, wenn er dazu aufgefordert wird – das ist seine selbstgebildete menschliche Meinung. Deshalb ist die wichtigste Forderung der Christlichen Wissenschaft, dass der Mensch seinen eigensinnigen Willen Gott überlässt.
Es ist immer ein interessanter Kommentar zur menschlichen Natur, wenn man den hartnäckigen Widerstand derjenigen sieht, die am meisten von den modernen Methoden zur Beseitigung der Plackerei profitieren würden! Doch dieser Widerstand ist kaum mit der Unnachgiebigkeit zu vergleichen, mit der die Christliche Wissenschaft konfrontiert wird, wenn sie die gebildeten Überzeugungen und Meinungen des entwickelten menschlichen Intellekts vom geistigen Standpunkt aus für wertlos erklärt – in dem Bemühen, den Einzelnen davon zu überzeugen, sie zugunsten des göttlichen Gemüts aufzugeben.
Seit den Tagen des Meisters hat die Welt kein so bemerkenswertes Beispiel für die Aussage Jesu „Nicht mein Wille, sondern der Deine geschehe“ gesehen wie bei Mary Baker Eddy. Dies war der Schlachtruf Jesu, sein Ziel, das er erreichen wollte, und Mrs. Eddy machte es zu ihrem. Sie traf ihre Entscheidungen; aber wenn sich herausstellte, dass das, was sie verkündet hatte, von einer höheren Sichtweise des göttlichen Willens abwich, war sie selbstlos und ohne Stolz bereit, ihren Willen aufzugeben, um den Willen Gottes zum Ausdruck zu bringen!
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Reflektion des göttlichen Gemüts ist, dass der Mensch das göttliche Gemüt, das er reflektiert, als das Höchste anerkennt und sich selbst als nichts, ganz im Sinne von Jesu Aussage: „Ich kann von mir aus nichts tun.“