Wache 146
Aus 500 Wachen von Gilbert C. Carpenter, C.S.B. und Gilbert C. Carpenter, Jr., C.S.B.
146 – WACHE, damit du deine Vorstellung von Heilung nicht einschränkst und so deinen Patienten das gibst, was man eine Bethesda-Teich-Heilung nennen könnte (siehe Johannes 5:1-5). Die Tatsache, dass der Engel herabkam und den Teich zu bestimmten Zeiten bewegte, klingt so, als ob die Heilung nur durch eine Änderung des Glaubens bewirkt wurde. Der Engel war festgelegt auf bestimmte Zeiten und einen bestimmten Zweck, nämlich zur Heilung von Krankheiten.
Eine begrenzte Auffassung von Heilung in der Christlichen Wissenschaft gibt einem Patienten nur einen Strang des Seils des göttlichen Gemüts und verengt damit das Wirken des göttlichen Gemüts auf die Wiederherstellung eines kranken Körpers zur Gesundheit. Dies bewirkt nicht viel mehr, als das menschliche Gemüt für eine kurze Zeit zu beunruhigen oder aufzurütteln, wonach es wieder auf sein voriges Niveau zurückkehrt.
Eine unbegrenztere und kontinuierlichere Auffassung strebt danach, dem Patienten die Gesamtheit des göttlichen Gemüts zu geben, das nicht nur die gewünschte körperliche Umwandlung bewirkt, sondern eine geistige Regeneration und Vergeistigung mit sich bringt, die weit mehr wert ist als eine Veränderung des körperlichen Zustands und die noch lange, nach dem die Heilung vergessen ist, bestehen bleibt.
Jesu Zurechtweisung des Bethesdaismus war seine Aussage gegenüber einem Kranken: „Steh auf, nimm dein Bett und geh“. Der Bethesdaismus fördert die erwartungsvolle Untätigkeit – das Warten auf die Bewegung im Becken oder auf die Heilung, die kommen soll. Eine höhere Forderung besteht darin, den Patienten zu ermutigen, den Irrtum der Untätigkeit und der Angst, der sein Denken im Schlaf gehalten hat, zu bekämpfen, und ihm zu helfen, die richtige Tätigkeit aufzunehmen. Dann wird er ermutigt, nicht nur körperliche Linderung, sondern auch geistige Regeneration zu suchen.