Wache 210
Aus 500 Wachen von Gilbert C. Carpenter, C.S.B. und Gilbert C. Carpenter, Jr., C.S.B.
210 – WACHE, damit du nicht versuchst, einige der wichtigsten Grundsteine deines geistigen Gebäudes einzureißen, nur weil sie menschlich zu sein scheinen. In Wirklichkeit sind sie für die geistige Anwendung bestimmt und müssen in ihre richtige Kategorie und ihr richtiges Verständnis zurückgeführt werden.
Erwartung ist eine sehr wichtige Qualität der Christlichen Wissenschaft; dem sterblichen Glauben sollte nicht gestattet werden, dort hineinzupfuschen. Erwartung ist die offene Tür, durch die alles Gute in den Menschen einströmt; aber die Vermenschlichung der Erwartung, die bewirkt, dass der tierische Magnetismus seine Brut des Übels hervorbringt, muss aufgehoben werden, damit die Erwartung allein als gottgegebenes Medium erstrahlt.
Ein kranker Mensch betet oft zu Gott um Gesundheit ohne Erwartung und wundert sich dann, dass sein Gebet nicht erhört wird, obwohl Gott bereits alles ausschüttet, was der Mensch braucht, mehr als er je begreifen kann. Die Erwartung des kranken Menschen, dass sein Gebet nichts bewirken wird, ist größer als seine Hoffnung auf eine Veränderung, bewirkt durch geistige Mittel. Erwartung muss daher aus dem Griff des falschen Glaubens gelöst und als gottgegebene Eigenschaft gepflegt werden. Dann wird der Mensch feststellen, dass er täglich mehr und mehr die Gegenwart des Guten erwartet und reflektiert.