Wache 55 |

Wache 55

Aus 500 Wachen von Gilbert C. Carpenter, C.S.B. und Gilbert C. Carpenter, Jr., C.S.B.

 


55 – WACHE,damit du in deinem Bestreben, die absolute Wissenschaft auf das menschliche Problem anzuwenden, nicht das Gefühl hast, dass du die Ansprüche des materiellen Sinns ignorieren solltest, da es unwissenschaftlich sei, sie anzuerkennen. Diesen Fehler findet man bei denjenigen, die ständig von absoluter Wissenschaft sprechen und diejenigen zurechtweisen, die etwas über das menschliche Problem sagen. Eine solche Haltung, sagt Mrs. Eddy, kann ein lästiger Unruhestifter sein. Auf Seite 252 von Wissenschaft und Gesundheit schreibt sie: “Eine Kenntnis des Irrtums und seiner Wirkungsweise muss dem Verständnis der Wahrheit vorausgehen, das den Irrtum zerstört.”

Wenn ein Architekt ein Bauwerk entwirft, zeichnet er seinen Entwurf auf Papier; dann kommt der Bau. Um die wahre Bedeutung des Menschen zu begründen, muss das perfekte Modell in Gedanken geformt werden. Mit diesem vollkommenen Ideal vor Augen kann er es dann in seinem täglichen Leben ausarbeiten.

So ist die praktische Demonstration in der Wissenschaft das Bemühen, das eigene Ideal zur Tatsache zu machen, wobei wir immer den Unterschied zwischen dem Ideal und der Demonstration des Ideals vor Augen haben. Das eine ist die Wissenschaft, die man sieht, und das andere ist die Wissenschaft, die man versteht. Wir dürfen niemals zulassen, dass ein Element des Irrtums in unsere wissenschaftliche Konzeption einfließt. Bei der Demonstration dieses Ideals gibt es viele Fehler aufzudecken und zu beseitigen. So beinhaltet die Demonstration, dass der Irrtum als ein falscher Anspruch, der zerstört werden muss, anerkannt wird, während die absolute Wissenschaft keine solche Anerkennung vornimmt.

Der Heiler in der Christlichen Wissenschaft trägt zwei Gedankengänge in sich, erstens die Annäherung an die Wahrheit und zweitens die endgültige Wahrheit. Er argumentiert für alle Manifestationen der Gesundheit des Körpers. Gleichzeitig argumentiert er, dass der Mensch Gottes eigenes Bild und Gleichnis ist. Mit den Worten des Heiligen Johannes: ‘Jetzt sind wir die Söhne Gottes.’

Die volle Erfüllung von Leben, Wahrheit und Liebe wird nicht auf einmal erreicht, sondern durch die Schritte, wie sie der Apostel tat. Wenn wir dann durch diese Schritte göttliches Verständnis erreicht haben, werden wir ‘den Weg, die Wahrheit und das Leben’ kennen. Dann werden wir uns als Bild und Gleichnis der göttlichen Liebe wiederfinden – als Kind Gottes, als Sprössling des Geistes – das niemals aus dem Fleisch noch aus dem Willen des Menschen geboren wurde, sondern mit dem ewigen und unendlichen Gott koexistiert.”